Sonntag, 19. August 2007

Wie ich diesen Waldsprint erlebte…

Die Anreise setzte einige Athleten und Betreuer bereits in Rage, wurden die prognostizierten Anfahrtszeiten alles andere als eingehalten, die Check-In Deadline, um nicht das halbe Starterfeld zu disqualifizieren nach hinten verlegt. Dennoch schafften es alle Athleten rechtzeitig auf der Startlinie zu erscheinen.
Für mich ging es sich problemlos aus, wäre ich später angekommen, ein paar Minuten weniger in der brütend heißfeuchten Luft aufzuwärmen, darüber hätte ich mich auch nicht beschwert. So konnte ich aber wie geplant mein Prozedere durchziehen und topmotiviert, voll konzentriert ins Rennen gehen. Ich bezweifle, dass sich irgendjemand total frisch bei dieser Wetterlage fühlte, so blieb nichts anderes als zu kämpfen, kämpfen, kämpfen. Nach knappen 14 Minuten sollte es ja dann auch wieder vorbei sein.
Wie häufig bei mir beobachtet, kam ich auch diesmal etwas knapp zum Pre-start, schnell noch einen letzten Tipp von Ulu mit auf den Weg bekommen und ab zur Startnummern-Montage, Postenbeschreibungsaufnahme, und ab ins Rennen.
Kurzer erster Posten, ich entscheide mich für die Route links um den Sumpf, längere Route zum zweiten Posten. Ahh, Emil Wingstedt, gleichzeitig mit mir gestartet, auch wieder da. Gut, ich schmeiße mich in den Windschatten so lange wie möglich. Relativ bald hat mich der Wind wieder voll anvisiert. Posten 3 gleich erwischt, Posten 4, Emil zögert bei seinem, ich erspähe meinen. Weiter zu 5, hier gab’s ein paar Höhenmeter zu schlucken, 6 und 7 zum Laufen, Emil überholt mich wieder.
Lange Route zu 8. Auf dem Weg zum 9. überholt mich Emil zum wiederholten Male.
Zu Posten 10 laufe ich doch einen kleinen Umweg, mein größerer Fehler an diesem Tag. Diesen mit dem 7-stelligen SI-Chip gestempelt muss ich mich nur noch den Graben hinaus zum letzten Posten quälen, schnelle Schritte höre ich von hinten an mich heranpreschen. Emil rennt das letzte Mal für heute an mir vorbei. Wenige Sekunden später sind wir beide im Ziel. Kurz später höre ich vom Sprecher, Platz 8, ich bin riesenglücklich über den Finaleinzug.
Obwohl die Veranstalter sehr besorgt waren, dass jeder Teilnehmer seine Startnummer artgerecht auf Bauch/Brust montiert, war die Nummer selbst nach dem Lauf nicht mehr zu lesen. Diese Hitze und Luftfeuchtigkeit macht nicht nur Mensch, sondern auch Material zu schaffen.

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